Industrielle BV-Kameras verwenden in den meisten Fällen den C-Mount-Anschluss zur Montage der Objektive. Bei sehr kompakten "Zuckerwürfel"-Kameras sieht man auch CS-Mount-Anschlüsse, um etwas mehr Bauraum für die Kamera-Elektronik zu erhalten. CS-Mount ist der vorherrschende Standard für Überwachungskameras. Das exakte Auflagemaß für C-Mount beträgt 17,526 mm.
Der C-Mount Anschluss ist ein Zollgewinde, bekannt unter der Spezifikation 1-32UN-2A. Es weist einen 1 Zoll Außendruchmesser, 32 TPI (threads per inch = 32 Gänge pro Zoll, 0.784 mm pro Gewindegang) und einen 60° Flankenwinkel auf. Es entspricht ungefähr dem metrischen Gewinde M25.4 x 0,8 mm mit 60°.
Die Anschlussnorm ist historisch von den Anfängen der amerikanischen Filmtechnik geprägt und hat bis heute in der Videotechnik und Bildverarbeitung überlebt. Genormt wurde das C-Mount Gewinde durch die Society of Motion Picture and Television Engineers (abgekürzt: SMPTE) und dem American National Standards Institute (abgekürzt: ANSI).
Das C-Mount Gewinde besitzt ein Auflagemaß von 17,526 mm, das CS-Mount hingegen nur 12,5 mm. Es hat ein kürzeres Auflagemaß und daher eine kürzere Bauform. Alle restlichen Maße und Durchmesser sind wie beim C-Mount Gewinde.
Durch die Verwendung eines C-CS-Mount-Adapters kann jede CS-Mount Kamera fast alle C-Mount-Objektive benutzen (solange diese ein nicht zu langes Einschraubgewinde haben, das sich in den 5mm-Ring nicht mehr komplett einschrauben lässt). Die Verwendung von CS-Mount Objektiven an C-Mount Kameras ist nicht möglich. CS-Mount-Objektive sind aufgrund ihres kurzen Auflagemaßes ideal, um preiswert extreme Weitwinkelobjektive zu konstruieren. Dies ist in der Überwachungstechnik besonders wichtig.
Besonders kompakte und preisgünstige Ein-Platinen-Kameramodule verwenden Objektive mit S-Mount-Anschluss. Dabei handelt es sich um Optiken mit einem M12 x 0.5 mm Gewindedurchmesser. Sie werden auch als "M12x0.5-Objektive" bezeichnet. Diese Miniobjektive finden von der Webkamera bis zur OEM-Industrieplatinenkamera ihre Verwendung. Trotz des günstigen Preises muss ihre optische Qualität nicht unbedingt schlecht sein. Auch farbkorigierte 5-Megapixelobjektive sind verfügbar. S-Mount-Objektive haben normalerweise keine Blende, sind also maximal geöffnet. Mit S-Mount-Optiken lassen sich Kamera-Sensorgrößen von maximal 1/2", 1/3" oder kleiner bedienen. Neben der fehlenden Blende findet man an diesen Objektiven meistens auch keinen Fokusring: Die Fokussierung der S-Mount-Optiken erfolgt in vielen Fällen durch Ein- und Herrausschrauben der Linse in einen Gewindeschaft. Kompakte Schraubobjektive, wie das S-Mount sind auch in anderen Gewindedurchmessern, wie M17, M14, M13, M9,M8, M7 etc. erhältlich.
Der F-Mount-Anschluss bezeichnet das Bajonett-System der Fa. Nikon, das bereits Ende der 50er Jahre entwickelt wurde. Das Auflagemaß beträgt hier 46,5mm. Der F-Mount wie auch das M42-Schraubgewinde wird vor allem für High Tech-Kameras mit besonders großen Sensoren benötigt, die eine besonders hohe Auflösung bei großen Pixeln bieten. Dies gilt für industrielle Flächen- wie für Zeilenkameras. Je nach Hersteller waren früher verschiedene Auflagemaße bei M42 üblich, z.B. 45.46 mm oder 45.5 mm. Für Industriekameras spielt dies jedoch keine Rolle, verfügbare Linsen werden mit passenden Tuben an die Kameras angepasst, die sowieso nicht das benötigte Auflagemaß mit ihren kompakten Gehäusen zur Verfügung stellen. Wichtig zu wissen: Für den M42-Anschluss sind zwei unterschiedlichen Typen in Verwendung. Der T2-Anschluss besitzt ein 42mm-Gewinde mit einer Steigung von 0,75 mm. Das darf nicht mit dem T1 Kameraanschluss M42x1 mm verwechselt werden. Die Gewinde sind nicht kompatibel!
Objektive enden von den Abmessungen her selten an der Auflagefläche der Kamera, sondern tauchen darüber hinaus mit der letzten Linsengruppe in das Kameragehäuse ein.
Die Schnittweite bezeichnet hierbei das Maß vom Scheitelpunkt der letzten Linse bis zum Bildaufnehmer.
Besonders bei weitwinkligen Objektiven kann dies sehr oft beobachtet werden.
Schwierigkeiten mit der Schnittweite ergeben sich öfters mit CS-Mount-Kameras mit C-Mount-Adapter + weitwinkligem C-Mount-Objektiv. Auch hier stoßen manche Objektive an der Innenkante des C-Mount-Adapters bei bestimmten Fokussierstellungen an.
Auch Dreichip-Kameras mit einem mehrteiligen Prisma vor den Sensoren erlauben kein Eintauchen der Optik in den Innenraum der Kamera. Spezielle Dreichip-Objektive sind typischerweise speziell farbkorrigiert und vermeiden diese Problematik durch einen anderen Objektivaufbau. Sie lassen sich selbstverständlich auch jederzeit als "normale Optik" mit geringer Schnittweite verwenden.
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