Das Hauptziel der Kalibrierung ist es, ein absolut homogenes Graubild zu erzeugen. Abweichungen von einem idealen Bild können aus verschiedenen Gründen entstehen, darunter:
Diese Abweichungen können zu typischen Störungen im Bild führen, wie zum Beispiel:
Solche Störungen beeinträchtigen die Auswertung mit der Bildverarbeitungssoftware (BV-Software) erheblich. Zudem können falsche mechanische Positionen und optische Verzerrungen das Bild zusätzlich verzerren.
Ein Kalibrationschart hilft dabei, diese Störungen und Abweichungen zu ermitteln und zu korrigieren. Es erfüllt dabei mehrere Funktionen gleichzeitig und sorgt dafür, dass die Bildqualität und die Genauigkeit der Auswertung verbessert werden.
Weitere Details zur (Re)-kalibration:
Bevor also mit der Entwicklung einer Softwareanwendung begonnen wird, muss das Ausgangsbild möglichst PERFEKT sein.
Durch geeignete Encoder-Konfiguration und entsprechende Multiplikator/Divider-Einstellungen am Zeilentrigger-Eingang der Kamera muss zunächst ein verzerrungsfreies Bild erzeugt werden.
Bitte verlassen Sie sich nicht auf Ihr Auge, sondern messen Sie z.B. mit einem Kalibriergitter die Form von Kreisen oder Quadraten in X- und Y-Richtung aus. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie verzerrungsfreie Bilder von guter Qualität aufnehmen.
In jedem Fall sollte als erster Schritt sichergestellt werden, dass die Beleuchtung den zu erfassenden Bildbereich genau abdeckt. Tipps zur Ausrichtung der Beleuchtung finden Sie hier.
Wenn der Bildaufbau in X- und Y-Richtung und die Bildhelligkeit annähernd stimmen, kommt die Feinabstimmung. In unserem obigen Bild sind noch größere Helligkeitsschwankungen in X-Richtung zu erkennen.
Um diese Inhomogenitäten auszugleichen, liefert jeder namhafte Zeilenkamerahersteller eine fertige Softwareschnittstelle zur Kalibrierung der Kamera mit.
Die Kalibrierung erfolgt in zwei oder drei Schritten:
(Die Kalibrierschritte werden als PRNU, FPU, DNU bezeichnet: Dark Signal Non Uniformity, Fixed Pattern Noise, Photo Response Non Uniformity).
Alle vertikalen Streifen im Bild sollten nun verschwunden sein und das Bild sollte homogen erscheinen. Danach evtl. letzte Feineinstellungen mit der Belichtungszeit der Kamera, der Verstärkung und der Blende des Objektivs vornehmen und die Optik erneut fokussieren.
Alle vertikalen Streifen im Bild sollten nun verschwunden sein und das Bild sollte homogen erscheinen. Danach evtl. letzte Feineinstellungen mit der Belichtungszeit der Kamera, der Verstärkung und der Blende des Objektivs vornehmen und die Optik erneut fokussieren.
Eher selten treten auch horizontale Streifen auf. Diese können verschiedene Ursachen haben:
Bei jeder Farbkamera, auch bei Zeilenkameras, muss ein Weißabgleich durchgeführt werden, um neutrale Farben zu erhalten. Aufgrund der Farbtemperatur des jeweils verwendeten Weißlichts (Spektren verschiedener weißer LEDs) ist die Verteilung der Rot-, Grün- und Blau-Intensitäten im Kamerabild inhomogen. Die unterschiedliche spektrale Empfindlichkeit des Sensors für verschiedene Wellenlängen verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Das hier gezeigte Bild- und Entfernungsintensitätsdiagramm einer Farbzeilenkamera zeigt zwei typische Fehler, die kalibriert werden müssen:
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